Car Hifi Endstufe Multikanal Musway M10 im Test, Bild

M10 von Musway im Test

Die ungefähre Lesezeit beträgt 6 Minuten
Einzeltest > Car Hifi Endstufe Multikanal > 24.04.2024

Eine für alles

Nach der M12, die 2022 für Aufsehen sorgte, lanciert Musway jetzt mit der M10 ein etwas anders ausgelegtes Konzept, um mit einer einzigen Endstufe, auch umfangreiche Car Audio Anlagen zu versorgen.

Musway M10 – 10-Kanal Endstufe mit 14-Kanal DSP

Musway hat sich seit Einführung der Marke in Europa schon immer mit fortschrittlichen DSP Konzepten hervorgetan. Die Verstärker sind kompakt und arbeiten mit vielen Werkssystemen zusammen, so dass sie auch in modernen Fahrzeugen gerne als Sound Upgrade eingesetzt werden. Neben den Stand-alone Signalprozessoren DSP68 und Tune12 gibt es diverse DSP-Verstärker, unter anderem die kleine M6, die mittlerweile in der dritten Generation erhältlich ist, und das bisherige Flaggschiff, die M12 mit 12 Verstärkerkanälen und 16 Kanal DSP.  Jetzt kommt mit der M10 ein neues Modell mit 10 Verstärkerkanälen hinzu, das der M12 natürlich gewaltig Konkurrenz macht, zumal die beiden ungefähr gleich viel kosten. Beide haben ähnliche Features und DSP Funktionen, nur dass die M10 „nur“ 14 DSP Kanäle vorweisen kann, also vier prozessierte Ausgänge zur Erweiterung der Anlage bietet. Das geht vollkommen in Ordnung, denn der wesentliche Unterschied zwischen M12 und M10 ist die Aufteilung der Verstärkerkanäle. Während die M12 zwölf gleiche Verstärkerzüge enthält, kommt die M10 mit 8 kleinen Kanälen und zwei „High-Power“ Kanälen mit einem satten Batzen Extraleistung. Daher ist die M10 prädestiniert, die gesamte Audioanlage inklusive Subwoofern anzutreiben. Falls beispielsweise eine Anlage mit aktivem Dreiwege Frontsystem, Center, Hecksystem und Woofern gefragt ist - kein Problem mit der M10. Zur Anbindung ans Werksradio stehen 10 Hochpegeleingänge zur Verfügung, die bis 24 Volt Eingangsspannung vertragen und damit auch für Werkspakete mit Verstärker geeignet sind. Bei den Basskanälen setzt Musway sogar noch einen drauf mit 32 Volt maximaler Eingangsspannung. Die Basskanäle haben dazu auch einen eigenen Gainregler, zwei weitere sind für die kleinen Kanäle und für die AUX-Eingänge vorhanden. Einen optischen Digitaleingang gibt es noch dazu, außerdem ist eine Schnittstelle für Zubehör vorhanden. Hier können verschiedene Kästchen andocken, zum Beispiel die Displayfernbedienung DRC, aber auch die Bluetooth Nachrüstung dürfte sich großer Beliebtheit erfreuen. Dafür gibt es gleich zwei Bluetooth Module, das BTA2 und das BT-HD. Das BTA2 empfiehlt sich für User, die den DSP auch drahtlos programmieren möchten, zusätzlich ist auch noch Audiostreaming an Bord. Das BT-HD dagegen, verzichtet auf die Programmierfunktion, dafür ist HiRes Audiostreaming inklusive aptX HD und bis zu 48 kHz/24 Bit mit Bluetooth 5.0 Spezifikation enthalten. Das bedeutet in der Theorie bessere Qualität als CD und das BT-HD ist damit ideal für Nutzer von Streamingdiensten wie Tidal oder Qobuz, die hoch aufgelöste Musik bieten.  

Das Gehäuse der M10 besteht vollständig aus Aluminium, sehr schön ist, dass zwei Fenster an den Gehäusefronten ausreichen für eine sichere Kühlung und kein Lüfter vorhanden ist. [IMG6-50] Viele leistungstragende Bauteile kühlen sich über den Gehäusedeckel, und dieser wird auch etwas warm im Betrieb, so dass hier bei der Installation für etwas Luft gesorgt werden sollte. Die Transistoren der Spannungsversorgung sitzen jedoch an der Gehäuserückseite und sind klassisch mit Klammern befestigt, das Gleiche gilt für die Endtransistoren der High-Power Kanäle. Die 8 kleinen Kanäle vertrauen dagegen auf zweikanalige Verstärker ICs, wie sie in Multikanal Endstufen Standard sind. Ein fünffach verschraubter Kühlkörper sorgt bei ihnen für den nötigen Anpressdruck für eine sichere Kühlung. Beim Netzteil vertraut die M10 auf eine klassische Trafolösung, das kostet zwar etwas Wirkungsgrad, dafür ist Leistung kein Problem. Die Digitalfraktion hat Musway auf der kühlkörperseitigen Platinenunterseite versteckt. Vier Einbauplätze der typischen Größe lassen sich erkennen, und basierend auf unserer Erfahrung mit der M12 dürften sich darunter ein 32 Bit ARM Prozessor, Ein DSP ADAU1452 oder ein verwandter Sigma Prozessor von Analog Devices und zwei PCM3168 Audiocodecs mit AD- und DA-Wandlern verstecken.   

Messungen und Sound
Zuerst stellen wir fest, dass die M10 mit einer Samplingrate von 48 kHz arbeitet. Das lässt sich daran ablesen, dass der Frequenzgang bei 22 kHz hart tiefpassgefiltert ist. Nichts anderes war zu erwarten angesichts der 14 DSP Kanäle, die den DSP bereits ziemlich auslasten, so dass eine doppelte Samplingrate (die doppelte Rechenleistung erfordert) hier nicht drin ist. Sehr gut hat die Laufzeitkorrektur gefallen, die in 7 Millimeter Schritten funktioniert (und diese auch genau anzeigt). Nur bei den Frequenzweichen herrscht ein wenig Chaos, denn diese liefern mit zunehmender eingestellter Steilheit steilere Filterflanken, die jedoch mit der eingestellten Frequenz nur noch entfernt zu tun haben. Das ist ok in der Praxis, wo sowieso nicht nach Zahlenwert eingemessen wird, da findet man schon eine Kurvenform. Die EQs funktionieren wieder einwandfrei nach Vorschrift. Kommen wir zur Lieblingsdisziplin der M10, und das ist erfreulicherweise die Leistung! Sie legt bereits an den kleinen Kanälen 1 - 8 gegenüber der M12 zu, nämlich 83 Watt an 4 Ohm und satte 157 Watt an zwei Ohm. Die Kanäle 9 und 10 mit ihren dicken MOSFETs zaubern bereits an 4 Ohm 122 Watt, an 2 Ohm sind es 222 Watt. Alle Kanäle sind zudem brückbar, so dass sich an den High-Power Kanälen ein Subwoofer mit 444 Watt befeuern lässt. Und als ob das nicht schon beeindruckend genug wäre, läuft die M10 zu Hochform auf, wenn man alle Kanäle belastet. Mit 10 x 2 Ohm Lastwiderständen addieren sich die Leistungen zu stattlichen 1166 Watt. Klanglich lässt die M10 keinen Zweifel aufkommen ob ihrer Leistung. Es klingt überaus stattlich und kräftig, und es kommen nie Zweifel auf, ob die Endstufe ihre Lautsprecher im Griff hat. Die „kleinen“ Kanäle reichen bereits vollkommen aus, um auch anspruchsvollere Lautsprecher oder Komposysteme zu befeuern. Immer gibt es schön dynamische Töne und auch im Bass lässt die M10 nichts anbrennen. Die Tonalität gelingt gefällig und recht neutral, so dass wir im Grunde genommen am gesamten M10 Sound nur Gutes finden können.

Fazit

Mit der M10 hat Musway ein bärenstarkes und universell einsetzbares Klangwerkzeug geschaffen. Wer mit der 8+2 Kanalkonfiguration zurecht kommt, sollte die M10 in die engere Wahl nehmen.

04/2024
Musway - M10
KategorieCar Hifi Endstufe Multikanal
ProduktM10
HerstellerMusway
Preis zum Testzeitpunkt1200 €
Webseitehttps://www.musway.de
Getestet vonElmar Michels
Vorheriger Test

DABMAN i560 CD von Telestar im Test

Nächster Test

Visitor 2V von Bea-fon im Test

image_suche_alle_tests

Weitere Tests des Autors Elmar Michels

Elmar Michels
Redakteur / Tester

Elmar Michels


Keine Tests verpassen!

Jetzt zu unserem Newsletter anmelden und keinen Test mehr verpassen.