Netzwerktechnik Televes CoaxData im Test, Bild
Die Mastereinheit besitzt vier unabhängige LAN-Eingänge und ist bereits mit der Coax-Manager-Software ausgestattet

CoaxData von Televes im Test

Die ungefähre Lesezeit beträgt 4 Minuten
Einzeltest > Netzwerktechnik > 23.05.2025

Internet über das Koaxialkabel

Viele Haushalte empfangen ihr TV-Signal noch klassisch über Satellit oder Kabel. Dabei gelangen die Signale über Koaxialkabel von der Satellitenschüssel oder dem Verteilerkasten in die einzelnen Wohnungen. Auch in vielen Hotels, Krankenhäusern und Pensionen ist diese Infrastruktur im Einsatz. Doch was tun, um seinen Gästen hier auch Internetzugänge anzubieten? Mit CoaxData bietet Televes jetzt eine interessante Möglichkeit die vorhandene Infrastruktur auch für Internetsignale zu nutzen.

Televes CoaxData

Televes verwandelt mit CoaxData vorhandene Koax-TV-Netze in vollwertige Ethernet-Strukturen. Das System basiert auf der G.hn-Technologie, die den Frequenzbereich bis 200 MHz nutzt. Dank der Punkt-zu-Multipunkt-Architektur eignet sich CoaxData ideal für den Einsatz in größeren Gebäuden mit bestehender Koaxinfrastruktur – etwa Hotels, Seniorenheime, Wohnanlagen oder Krankenhäuser. So lässt sich jeder Raum mit schnellem Internet versorgen, ohne Wände aufzureißen oder neue Kabel zu verlegen.

Unabhängige Frequenzbereiche

Das System basiert auf der zuverlässigen G.hn-Technologie und nutzt den Frequenzbereich bis 200 MHz. Dadurch bleibt die bestehende TV-Verteilung unbeeinträchtigt. Dank der Punkt-zu-Multipunkt-Architektur lässt sich CoaxData flexibel in nahezu jedem Koaxialnetz einsetzen – ideal für Hotels, Wohnanlagen oder Seniorenheime.

Unser Test-Set besteht aus einer Mastereinheit und einem LAN-Endpunkt (Node) – Kostenpunkt: rund 2.800 Euro. Wer einen WLAN-Endpunkt nutzen möchte, muss hierfür 615 Euro zahlen.

Die Mastereinheit ist hochwertig verarbeitet und verfügt über vier LAN-Eingänge, von denen jeder bis zu 16 Endpunkte versorgen kann. Damit lassen sich insgesamt bis zu 64 Teilnehmer über einen einzigen Master anbinden – bei einer maximalen Kabellänge von bis zu 1,8 Kilometern. Für kleinere Anlagen mit bis zu 16 Teilnehmer kann auch ein Endpunkt als Mastereinheit konfiguriert werden. So können dann bis zu 16 Endpunkte versorgt werden. Die Verbindung erfolgt über zwei F-Stecker-Anschlüsse, wobei das TV-Signal einfach durchgeschleift werden kann. Praktisch: Die Einheit erkennt angeschlossene Nodes automatisch.

Die erreichbare Bandbreite hängt von der Kabelqualität und -länge sowie von eventuell eingesetzten Verteilern ab. Bis zu 1,7 Gbit/s sind unter idealen Bedingungen möglich. Selbst bei einer Dämpfung von 70 dB werden noch stabile 300 Mbit/s übertragen.

Verarbeitungsqualität
Die Mastereinheit wird passiv gekühlt – Kühlrippen auf der Unterseite sorgen für eine effektive Wärmeableitung. Die Konfiguration des Systems erfolgt über eine Web- oder CLI-Oberfläche, die an GPON-Systeme erinnert. Die hierfür notwendige Software ist bereits auf der Mastereinheit installiert. Hierüber lassen sich der aktuelle Status überwachen sowie die Analyse von Rückkanal-Störungen (z. B. Interferenzen, Rauschen) vornehmen.

Der LAN-Node ist kompakt und für eine Wandmontage vorgesehen. Für die Stromversorgung wird ein separates USB-Netzteil benötigt. Alternativ kann man auch einen freien USB-Port am TV-Gerät nutzen.  

Ein großer Vorteil von CoaxData liegt in der Integration bestehender Netze in moderne Infrastrukturkonzepte. Televes spricht hier von CTTR – Coax to the Room – als Alternative zu FTTR (Fiber to the Room). Gebäude können so schrittweise digitalisiert werden, ohne sofort in Glasfaser bis zur Dose investieren zu müssen. Zur Ergänzung liefert Televes passendes Zubehör wie Diplexer, Filter und Mischer, um Internet- und TV-Signale gezielt zu trennen.


Netzwerktechnik Televes CoaxData im Test, Bild
Endpunkte gibt es mit und ohne WLAN-Verteilung

Fazit

CoaxData von Televes ist eine durchdachte Lösung für alle, die vorhandene Koaxialinfrastruktur optimal nutzen möchten – ob im Hotel, im Wohnheim oder im Mehrfamilienhaus. Die einfache Einrichtung, hohe Reichweite und stabile Übertragungsraten machen das System besonders attraktiv für professionelle Anwendungen. Zwar ist der Einstiegspreis hoch, doch im Vergleich zur Neuverkabelung relativieren sich die Kosten schnell.

05/2025
Televes - CoaxData
KategorieNetzwerktechnik
ProduktCoaxData
HerstellerTeleves
Getestet vonDirk Weyel
Preis (in Euro): Coaxdata Master: 2415 Euro / CoaxData Endpunkt LAN: 359 Euro / CoaxData Endpunkt Wifi: 615 Euro
Vertrieb: Televes, Köngen
Telefon: 07024 46860
Internet: www.televes.de
Ausstattung
Anzahl Gigabit Ethernot Ports 4
HF-Anschlüsse 2
Anzahl G.hn-Domänen 4
Anzahl Konto pro G.hn-Domäne 16
Bandbreite 200 MHz
Datenrate 1,73 Gbps
Signalleistung max. -81 dBm/Hz
Netzwerkprotokolle 802.1D Ethernet Bridge / IGMP (IPv4) Snooping / MLD (IPv6) Snooping / Quality of Service (QoS) / 802.1Q VLAN
Impedanz 75 Ω
Frequenzbereich Daten 1 … 200 MHz
Frequenzbereich TV 290 …. 2350 MHz
Durchgangsdämpfung TV < 1,5 dB
DATA/TV-Durchführungsverluste < 1,5 dB
Rückflussdämpfung > 10 dB
Anschluss DC-Versorgung IEC-C7
Netzfrequenz 50 Hz/60 Hz
Spannungsversorgung 100 … 230 Vac
Stromverbrauch max. 19 Watt
Betriebstemperatur 0 … 45 °C
Bewertung
+ schnelle Inbetriebnahme
+ Nodes für LAN und WLAN
+ Mastereinheit mit Software
Note
Ausstattung 40 %
Funktion 40 %
Verarbeitung 20 %
Preis/Leistung: gut
Note
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